KRUCH Railway Innovations GmbH

In unserer Branche sind Fachkräfte Mangelware. Wir sind darauf angewiesen, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig im Betrieb bleiben und ihre Arbeit gut bewältigen können. Durch unsere Größe wirken sich Ausfälle schnell auf unser Team aus, hier wollten wir gut gerüstet sein – sowohl präventiv als auch im Anlassfall. Aus diesem Grund haben wir bereits vor Jahren ein erfolgreiches BGF-Projekt mit Unterstützung der ÖGK umgesetzt.

Die Pandemie und damit verbundene Lieferschwierigkeiten führten auch bei uns zu Herausforderungen und Umstellungen im Betrieb. Hier war es uns wichtig, auf die Belastungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu achten und Unterstützung anzubieten.

Wir wollten die aktuell herausfordernde Situation zum Anlass nehmen, um die psychischen Belastungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Betrieb zu evaluieren und auch das BGF-Projekt zu wiederholen. Es war uns dabei wichtig von verschiedenen Perspektiven an das Thema Gesundheit heranzugehen. Daher war die Kooperation zwischen fit2work und der ÖGK für uns ideal und funktionierte in der Praxis auch problemlos.

© Martin Biller | ÖGK

In der Analyse konnten mittels einer Mitarbeiterinnen- bzw. Mitarbeiterbefragung und eines Workshops sowohl gesundheitsförderliche Angebote als auch Belastungsschwerpunkte herausgearbeitet werden. Sowohl fit2work als auch die ÖGK begleiteten den kompletten Prozess, unterstützten in der Moderation und der Ergebnisableitung. Dadurch war es für uns sehr gut möglich, Problemfelder zu erkennen und entsprechende Maßnahmen umzusetzen.

Wir sind gerade mitten in der Neuplanung unserer Produktionshalle. Hier kam es durch die zwischenzeitliche Zusammenlegung von Schweißerei und mechanischer Produktion zu erhöhter Belastung durch Dämpfe. Hier haben wir schnell reagiert und mit einer mobilen Absaugvorrichtung eine Zwischenlösung installiert, um die Belastungen bis zur Fertigstellung des neuen Layouts zu minimieren.

In der Analyse wurde des Weiteren ersichtlich, dass eine wichtige Schnittstellenfunktion zwischen Administration und Produktion durch zu wenig personelle Ressourcen nicht vollständig abgedeckt werden konnte. Durch die Anstellung eines neuen Konstrukteurs konnten wir unseren Produktionsleiter freispielen, damit er sich verstärkt auf diesen Bereich konzentrieren kann. Das hat zu einiger Entlastung und einem verbesserten Informationsfluss zwischen den Abteilungen geführt.

Ein weiteres Thema war unser internes ERP-System. Speziell im kaufmännischen Bereich war ersichtlich, dass nicht alle Funktionen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bekannt waren. Ebenso kam es immer wieder zu Performance-Einbrüchen. Beides führte zu Mehraufwänden. Mit Unterstützung unseres externen IT-Beraters konnten wir Problemstellen im System beheben und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spezifisch nachschulen.

Durch unseren etwas abgelegenen Standort haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur wenig Auswahl hinsichtlich gesunden und leistbaren Essensangeboten. Wir haben daraufhin einen Lieferservice organisiert. Die Essensbestellungen werden täglich anhand eines Menüplans abgefragt und durch die Sammelbestellungen und den damit verbundenen Mengenrabatt ist es auch finanziell für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter attraktiv.

Zuletzt war auch die individuelle Arbeitsfähigkeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Thema. Ausgelöst durch die anonymen Befragungsergebnisse, bei denen ersichtlich war, dass sich einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stark belastet fühlten, haben wir mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Einzelgespräche geführt, um auch auf die persönliche Belastungssituation eingehen zu können. Hier wurden wir im Vorfeld von fit2work mit Informationen zu Unterstützungsleistungen (u.a. WIETZ), Beratungs- und Anlaufstellen (u.a. der fit2work Personenberatung) versorgt, um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Bedarfsfall auch Unterstützung außerhalb der Arbeit zur Seite zu stellen.

In den Gesprächen konnten die Sorgen der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geklärt werden. In Zukunft werden wir diese Gespräche im Sinne der Prävention und der betrieblichen Eingliederung regelmäßig beibehalten.

Der wichtigste Erfolgsfaktor beim Thema Gesundheit ist das Vertrauen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Leitung. Es erleichtert die Kommunikation über Belastungen und Krankheit und ermöglicht es, gemeinsam Lösungen zu finden. Das Vertrauen haben wir uns über die Jahre der Zusammenarbeit erarbeitet.

Trotzdem ist es auch in so einem Umfeld nicht selbstverständlich offen über Belastungen und Krankheiten zu sprechen. Hier war und ist es wichtig, mit Projekten wie fit2work und dem BGF-Projekt der ÖGK immer wieder eine Diskussion dazu anzustoßen und zu sensibilisieren.

Unternehmensdaten:

Wien

Verkehr und Lagerei

21 Beschäftigte

 

Ansprechperson:

Cornelia Eder

cornelia.eder@kruch.at