Entwicklung des Strategiepapiers

Im Sommer 2012 wurden 10 Gesundheitsziele für Österreich durch die Bundesgesundheitskommission und den Ministerrat beschlossen. Dabei wurde das Gesundheitsziel Gesundheitsförderlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle Bevölkerungsgruppen durch Kooperation aller Politik- und Gesellschaftsbereiche schaffen formuliert.

Seit Jänner 2013 entwickeln politikfeldübergreifend besetzte Arbeitsgruppen konkrete Wirkungsziele. Bis zum Jahr 2032 stellen die 10 Gesundheitsziele den Rahmen für die Steuerung des Gesundheitswesens dar und dienen allen wichtigen Organisationen auf Bundes- und Länderebene als gemeinsamer Leitfaden für ihr Handeln (Health in all Policies).

Die Jahre 2016 und 2017 standen danach im Zeichen der Forschung und Wissenschaft und ließen zwei Grundlagenarbeiten für die weiteren Schritte entstehen: Die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) und das Institut für Gesundheitsförderung und Prävention (IfGP) beleuchteten dabei die Chancen und Potentiale einer institutionell abgestimmten Betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention. Die FH Burgenland lieferte im Anschluss Stimmungsbilder aus Sicht der Unternehmen und stellte den Bedarf und die Bedürfnisse für mehr Gesundheit im Betrieb dar.

Auf Initiative des Dachverbandes der Sozialversicherungsträger (DVSV) und des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (BMASGK) starteten schließlich die Arbeiten am Strategiepapier „Gesundheit im Betrieb“, bei welchen nach und nach die wesentlichen Akteurinnen und Akteure eingebunden wurden. Die gemeinsame Strategie wurde dann 2019 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Enquete

„Gesundheit im Betrieb ist uns allen ein Anliegen“

Unter diesem Motto veranstaltete das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (BMASGK) in Kooperation mit dem Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) und dem Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) am 28. Mai 2019 eine Enquete zum Thema Nationale Strategie „Gesundheit im Betrieb“. Der Veranstalter setzte damit – zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung, Forschung und Praxis – den Startschuss für die Nationale Strategie "Gesundheit im Betrieb".

Inhaltliche Arbeiten

Aufbauend auf einer Problemanalyse und entsprechenden Empfehlungen wird das langfristige Ziel eines bundesweit integrierten und durchlässigen Beratungsprozesses für Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) verfolgt. Dieses Ziel wird schrittweise durch entsprechende Maßnahmenpakete realisiert und baut auf folgenden Grundsätzen auf:

  • Die Betriebe und Beschäftigten, deren Bedarf bzw. Anliegen stehen im Mittelpunkt
  • Betriebe werden dort abgeholt, wo sie stehen
  • Alle Unterstützungsleistungen begünstigen eine nachhaltige Integration des Themas Gesundheit im Betrieb
  • Die zentralen Akteure teilen ein gemeinsames Verständnis von BGM, steuern die Prozesse ziel- und wirkungsorientiert und kooperieren institutionenübergreifend
  • Vorhandene Ressourcen und Strukturen sollen genutzt (und keine neuen aufgebaut) werden. Bestehende Angebote, Service- und Unterstützungsleistungen werden koordiniert weiterentwickelt

Im Vordergrund steht nicht, die Beratung zu „Gesundheit im Betrieb“ neu zu erfinden, sondern die Angebote besser abzustimmen, gemeinsame Standards zu schaffen und die Komplexität bzw. operative Barrieren für Betriebe zu reduzieren. Besonderes Augenmerk ist auf den Bedarf und die beschränkten Ressourcen von Klein- und Kleinstbetrieben zu legen.

Es soll ein gemeinsames Verständnis von BGM entstehen. Dadurch lassen sich die einzelnen Prozesse ziel- und wirkungsorientiert steuern und die Akteure können institutionenübergreifend kooperieren. Vorhandene Ressourcen, Angebote sowie Service- und Unterstützungsleistungen werden genutzt, aufeinander abgestimmt und gemeinsam weiterentwickelt. Dementsprechend wird die Strategie auch von den maßgeblichen nationalen Akteurinnen und Akteuren koordiniert.

Hierzu werden unter anderem folgende Maßnahmen gesetzt: