3. Vernetzungstreffen der Nationalen Strategie

Zum 3. Mal fand in den Räumlichkeiten des Dachverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger am 19. und 20. September das Vernetzungstreffen der Nationalen Strategie „Gesundheit im Betrieb“ statt. In diesem Jahr wurde das Thema „Wirksamkeit von BGM“ sowie die „Rolle von Evaluation und Evidenz im Kontext BGM“ von unterschiedlichen Seiten beleuchtet.

Ziel des alljährlichen Vernetzungstreffens ist es eine Plattform für einen vertieften persönlichen Austausch der beteiligten Institutionen der Nationalen Strategie zu bieten und sich gemeinsam Zeit für einen inhaltlichen Diskurs über die Schwerpunkte des kommenden Jahres zu nehmen. Die Präsentationen der externen Key Note Speaker aus Deutschland und Österreich gaben einen guten Einblick in die Praxis als auch in die wissenschaftliche Forschung. Darauf aufbauend konnte ein konstruktiver Austausch zu dem im Sommer veröffentlichten Ergebnisbericht 2023 des Zielsteuerungssystems stattfinden und es wurden gemeinsam Themenfelder für das kommende Arbeitsprogramm 2024 erarbeitet.

Inhaltliche Schwerpunkte des Vernetzungstreffens:

Auch diesmal konnte durch den Blick über die Grenze nach Deutschland durch Dr. Ninon Latzitis (Leitung HR bei Allianz One-Business Solutions GmbH, München) ein Einblick in die betriebliche Praxis gewonnen werden. Sie behandelte in ihrem  Vortrag das Thema „Kennzahlen – Hard Facts vs. Soft Facts: Kennzahlen im BGM passt das zusammen“ . Zudem erläuterte sie in ihrem kurzweiligen Impuls, wie die Mission ihres Unternehmens: „Gesund zu arbeiten“ durch die Erfassung von messbaren Indizes und Kennzahlen in Kombination mit dem intensiven Commitment von allen Führungsebenen im Unternehmen erfolgreich im Betriebsalltag eingesetzt wird.

Mag. Ludwig Grillich (Universität für Weiterbildung in Krems, Zentrum für Evaluation) präsentierte einen Vortrag unter dem Titel „Wirksamkeit von BGM: Die Rolle von Evaluation und Evidenz“.  Er betonte die Bedeutung von wirksamen BGM-Maßnahmen zur Erhöhung der gesunden Lebensjahre sowie das Wirkungspotential von evidenzbasiertem BGM und Qualitätsstandards bei der Erarbeitung von Gesundheitskennzahlen. Der anschließende Austausch unter den Vortragenden sowie mit den Teilnehmer:innen bestätigte, dass im Kontext von BGM noch zahlreiche Fragen der Wirkungszusammenhänge ungeklärt sind. Zusätzliche wissenschaftliche Evidenz und Studien könnten helfen, um Licht in die „Black Box“ zu bringen.

© Harald Pecival, DVSV

Nach der Vorstellung des Ergebnisberichtes 2023 des Zielsteuerungssystems und der zusammengefassten Rückmeldungen durch die beteiligten Strategiemitglieder wurden die Empfehlungen im Plenum in Hinblick auf das Arbeitsprogramm 2024 angeregt diskutiert. Gemeinsam wollen die Strategiemitglieder in den kommenden Jahren nun insbesondere die Themenfelder „Erhebung und Transparenz bei öffentlichen Finanzmitteln und Mitteleinsatz“, „Zusammenarbeit mit Berufsgruppen und Fachverbänden im Kontext von BGM“, „Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung für BGM, mit Fokus auf KMU“, „Wissenschaftliche Forschung zu BGM, z.B. Studie zur Verbreitung von BGM und Evaluierungsaspekte“ im Rahmen der Nationalen Strategie „Gesundheit im Betrieb“ weiterentwickeln.

Erarbeitung der Themen(schwerpunkte) für das Arbeitsprogramm 2024

Am 2. Tag der Veranstaltung wurden die Prioritäten für das Arbeitsprogramm 2024 im Rahmen von Workshop Gruppen mit den Themenblöcken „Grundlagen, Trends und Wirkungen“ sowie „Wissensverbreitung und Sensibilisierung“ zu BGM vertieft. Angetrieben durch Gespräche über aktuelle Herausforderungen wie Ukraine-Krieg, Corona-Krise demografischer Wandel, Digitalisierung und ein sich wandelndes Verständnis von Arbeit wurde in den Arbeitsgruppen die immer größere Bedeutung von BGM und die Wichtigkeit von weiteren unterstützenden Maßnahmen gesehen. Einigkeit bestand darüber, dass die Nationale Strategie mit den kommenden Initiativen versuchen möchte Betrieben einen möglichst direkten Zugang zum Thema BGM zu ermöglichen. Wichtig war allen Teilnehmer:innen künftig gemeinsam die Botschaft „Was ist BGM?“ zu verbreiten und durch Good Practice Beispiele aufzuzeigen, wie BGM im Unternehmen gelingen kann.

© Harald Pecival, DVSV

Im Laufe des Herbstes wird nun auf Basis der in diesen beiden Tagen erarbeiteten Ergebnissen durch die Gremien der Nationalen Strategie „Gesundheit im Betrieb“ ein Arbeitsprogramm für das Jahr 2024 erarbeitet, das im Dezember vom strategischen Koordinationsgremium beschlossen werden soll.

 

Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft

Abteilung III/A/2 – Schnittstelle Beschäftigung, Gesundheit, Alterssicherung