„Gesundheit im Betrieb – Alles auf einen Blick“

Unter diesem Motto fanden am 11. Oktober 2021 in den Räumlichkeiten der Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen ein Pressegespräch und im Anschluss eine Fachveranstaltung statt.

Anlass dafür war die Präsentation der neuen Website www.gesundheit-im-betrieb.at, die künftig als zentrale Informationsplattform zu diesem Thema dienen soll.

Bereits seit zwei Jahren haben Vertreterinnen und Vertreter aus Bund, Ländern, Sozialversicherung und Sozialpartnern wichtige Schritte zur besseren Abstimmung, Vernetzung und Kooperation der Bereiche ArbeitnehmerInnenschutz, Betriebliche Gesundheitsförderung und Betriebliches Eingliederungsmanagement gesetzt.

Mit der Präsentation der Website startete die Nationale Strategie zugleich öffentlichkeitswirksam in die Umsetzungsphase.

Univ.-Prof. Dr. Martin Kocher (Bundesminister für Arbeit) und Peter Lehner (Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger) gaben in einer gemeinsamen Pressekonferenz damit den Startschuss für die breite Umsetzung der gemeinsamen Initiative des Arbeitsministeriums mit Gesundheits- und Wirtschaftsressorts, der österreichischen Sozialversicherung, Sozialpartnern und Ländern.

Auf der Website finden Sie alle Informationen rund um die Themen Sicherheit und Gesundheit im Betrieb sowie zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten der beteiligten Institutionen.

Bei der Fachveranstaltung, die insgesamt mehr als 120 interessierte Personen vor Ort bzw. virtuell verfolgten, wurde das Thema "Gesundheit im Betrieb" aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet.

Zu den einzelnen Programmpunkten

Die Präsentationen und weitere Informationen finden Sie hier.

Key Note – „Betriebe gesund managen“

Prof. (FH) Mag. Dr. Erwin Gollner, MPH MBA und Prof. (FH) Mag. Florian Schnabel, MPH (FH Burgenland, Department Gesundheit)

In diesem Beitrag berichteten die Wissenschaftler darüber, dass Betriebliches Gesundheitsmanagement in den Unternehmen unterschiedlich bewertet und gelebt wird. Dabei liegt der Fokus traditionsgemäß auf einzelnen Maßnahmen wie Bewegung, Rückenschule, Ernährung oder Stressbewältigung. Ein solches personenorientiertes BGM verfehlt oft seine Wirkung, weil die Organisationsstrukturen, die Arbeitsbedingungen, das Führungsverhalten und vieles mehr ausgeblendet bleiben. Mit dem Pinkafelder Modell „Betriebe gesund Managen“ soll der Nutzen eines systemorientierten und nachhaltigen BGM aufgezeigt werden.

Präsentation der Nationalen Strategie „Gesundheit im Betrieb“ und der Website

Mag.a (FH) Sigrid Röhrich (Bundesministerium für Arbeit, gf. Leiterin der Abteilung Beschäftigung-Gesundheit-Alterssicherung) und Rebecca Giegler, MSc (Österreichische Gesundheitskasse, Leitung BGM-Koordinierungsstelle)

Zu Beginn wurde ein Überblick über den Entstehungsprozess sowie die Ziele der Nationalen Strategie „Gesundheit im Betrieb“, Rahmenbedingungen und Ausgangsbasis, die Bedeutung eines gemeinsamen BGM-Verständnisses sowie Wirkung und Nutzen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements gegeben.

Anschließend stellte Frau Giegler die konkreten Teilprojekte vor, an denen die Vertreterinnen und Vertreter der verschiedensten Institutionen arbeiten, um die gemeinsame Strategie mit Leben und vor allem Inhalten zu füllen und somit die Zielerreichung sicherzustellen.

Abschließend präsentierte Frau Röhrich den Teilnehmenden erstmals die neue Website und eine Erklärvideo zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement.

Vor den Vorhang geholt: betriebliche Praxisbeispiele

Braumann Tiefbau GmbH, Kotányi GmbH, Windkraft Simonsfeld AG, SecureGUARD GmbH und FH Campus Wien

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie das Thema „Gesundheit im Betrieb“ in der Praxis und bei den Betrieben ankommt und umgesetzt wird, stellten sich fünf ausgewählte Betriebe für einen Erfahrungsbericht und Austausch zur Verfügung. Fragen waren unter anderem:

  • Warum ist Ihnen das Thema Gesundheit im Betrieb wichtig?
  • Gab es bei Ihnen einen konkreten Anlass, sich damit zu beschäftigen?
  • Was war Ihr Anknüpfungspunkt?
  • Wie wurden Sie dabei unterstützt?
  • Wie hat die Umsetzung genau ausgesehen?
  • Konnten die Themenbereiche ArbeitnehmerInnenschutz, Betriebliche Gesundheitsförderung, Betriebliches Eingliederungsmanagement verknüpft werden?
  • Was waren Herausforderungen bzw. Erfolgsfaktoren, um das Thema Gesundheit nachhaltig in Ihrem Unternehmen zu verankern?
  • Gibt es eine Empfehlung für andere Unternehmen, die sich neu mit dem Thema beschäftigen möchten?)

Podiumsdiskussion – Gesundheit im Betrieb aus verschiedenen Perspektiven

SCin Dr.in Anna Ritzberger-Moser (BMA, Leiterin der Sektion Arbeitsrecht und Zentral-Arbeitsinspektorat), Mag. Christoph Heigl (Österreichische Gesundheitskasse, Leitung Netzwerk BGF), Mag.a Alexandra Weilhartner (ÖSB Consulting, Mitglied der Geschäftsführung – fit2work), Dr.in Eva Höltl (Erste Bank, Leiterin des Gesundheitszentrums), Mag.a Maria Cristina de Arteaga (WKÖ, Abteilung Sozialpolitik und Gesundheit), Alexander Heider (AK Wien, Leiter der Abteilung Sicherheit, Gesundheit und Arbeit)

Danach hatten Expertinnen und Experten aus den verschiedensten Institutionen ebenfalls die Möglichkeit, das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven zu diskutieren. Fragen waren hier unter anderem:

  • Was ist Ihr Bezug zum bzw. Ihre Perspektive auf das Thema „Gesundheit im Betrieb“?
  • Warum ist, ausgehend von Ihrem Bereich, (dennoch bzw. gerade) ein ganzheitliches BGM wichtig?
  • Warum ist Gesundheit im Betrieb aus Arbeitgebersicht bzw. Arbeitnehmersicht / aus innerbetrieblicher bzw. arbeitsmedizinischer Sicht so wichtig?
  • Was ist Ihr Eindruck von dem heute präsentierten Start der Umsetzungsphase der Nationalen Strategie „Gesundheit im Betrieb“ und – sofern schon möglich – von der neuen Website? Welche Punkte daraus finden Sie besonders wichtig?
  • Was nehmen Sie aus der heutigen Konferenz mit (z.B. aus den Präsentationen, Praxisbeispielen)?
  • Was hat Sie erstaunt oder was wird Ihnen besonders in Erinnerung bleiben?
  • Was werden Sie weitererzählen?

Abschluss und Ausblick

Generalsekretärin Mag.a Eva Landrichtinger (Bundesministerium für Arbeit), Mag. Stefan Spitzbart MPH, Leiter Gesundheitsförderung und Prävention (Dachverband der Sozialversicherungsträger)

In ihren abschließenden Worten zur Veranstaltung verdeutlichten Frau Generalsekretärin Landrichtinger und Herr Spitzbart nochmals die besondere Bedeutung des gemeinsamen Strategieprojekts. Außerdem wurde klar, dass man bereits ein gutes Stück des Weges gegangen ist und bereits wichtige Schritte gesetzt wurden, und auch weiterhin viel Engagement von den Beteiligten nötig ist, um die Vision eines ganzheitlichen Betrieblichen Gesundheitsmanagements zu verwirklichen, sodass Gesundheit im Betrieb von möglichst allen Betrieben, unabhängig von Größe und Branche, und für deren Beschäftigte gelebt werden kann.

Wir hoffen, dass Ihnen die Veranstaltung positiv in Erinnerung bleibt, Sie nützliche Informationen mitnehmen und vor Ort auch die Möglichkeit zur Vernetzung nutzen konnten.

Ihr „Gesundheit im Betrieb“ Team

Aufnahmen des Pressegesprächs - Fotocredit: SVS/APA-Fotoservice/Tanzer, Fotograf: Richard Tanzer

Aufnahmen der Veranstaltung - Fotocredit: DVSV, Fotografin: Ema Ivkovic

  

 

Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft

Abteilung III/A/2 – Schnittstelle Beschäftigung, Gesundheit, Alterssicherung