Jahrbuch Gesundheit 2025: Prävention

Das ungenützte Potenzial Prävention endlich angehen. Bei den Gesundheitsausgaben pro Kopf sind wir Nr. 2 in der EU, bei den gesunden Lebensjahren aber nur Durchschnitt. Die Lösung liegt in der Prävention. Daher war ihr das Gesundheitsjahrbuch 2025 und eine prominente Podiumsdiskussion gewidmet.

In der EU geben nur die Deutschen pro Kopf mehr für ihre Gesundheit aus als die Österreicher:innen. Die Demografie verschärft den Trend: Mehr Ältere benötigen mehr Versorgung und damit mehr Mittel, weniger Menschen im Haupterwerbsalter finanzieren das Gesundheitssystem in Zukunft. Der Fachkräftemangel verursacht Engpässe in der Gesundheitsversorgung.

Es braucht somit einen Gamechanger, und das ist die Prävention. Denn Studien zufolge entscheidet weniger die Gesundheitsversorgung als das Verhalten der Menschen über ihren Gesundheitszustand, insbesondere Ernährung, Tabakkonsum, Bewegung und mentale Gesundheit.

Verhalten entscheidet über Gesundheit, nicht die Gesundheitsversorgung

Die WKÖ und SANOFI Österreich haben daher Anfang 2025 die Gesundheitsszene zum Diskurs zu Prävention eingeladen. Vor mehr als 150 Stakeholdern aus Wirtschaft und Wissenschaft wurde bei einer hochkarätig besetzten Veranstaltung das neue Jahrbuch Gesundheit 2025 vorgestellt. Die 16. Ausgabe präsentiert sich in einem komplett überarbeiteten Design und legt den Fokus auf Prävention und proaktives Gesundheitsmanagement.

Die Veranstaltung stand unter dem Motto “Health Heroes – Neustart für proaktive Gesundheit” und wurde live aus dem Puls4-Studio übertragen. In seiner Keynote verdeutlichte Alexander Braun, Professor für Gesundheitsökonomie am IMC Krems, die Vorteile von Gesundheitsvorsorge im Vergleich zu kurativer Medizin. Die Forschung zeigt, dass Investitionen in Prävention nicht nur Krankheitskosten senken, sondern auch die Lebensqualität und die Produktivität nachhaltig verbessern.

So sind z.B. viele Infektionskrankheiten durch Impfungen besiegt oder lassen sich gut heilen. Heutzutage leiden die Menschen vielmehr an chronischen, oft unheilbaren Krankheiten wie Diabetes. Gesunde Lebensjahre gewinnt man hier weniger durch Gesundheitsversorgung als durch Prävention.

Den Present Bias durchbrechen

Das Problem ist der Present Bias des Menschen, der die Belohnung sofort will und Nachteile in die Zukunft verschiebt. Bei der Prävention ist es umgekehrt: Ich verzichte jetzt z.B. auf Alkohol oder fettes Essen, überwinde mich jetzt z.B. zu Sport, Vorsorgeuntersuchungen oder Impfungen, die verbesserte Gesundheit spüre ich erst Jahre später. Das selbe gilt für die Politik, die jetzt in Prävention investieren muss, die Vorteile sich z.T. erst Jahrzehnte danach einstellen.

Die gesellschaftliche Aufgabe ist es, die Healthy Choice attraktiver als die Unhealthy Choice zu machen. Ein Weg ist Aufklärung: Es gibt z.B. die Evidenz, dass durch Lebensstilanpassung 40% der Demenzen vermieden werden können. Prävention bedeutet nicht nur, die Kosten aufzuschieben – denn Gesundlebende sterben letztlich auch -, sondern produktive Jahre zu gewinnen und unproduktive oder gar schmerzhafte Jahre wie jene in Demenz zu reduzieren.

In der anschließenden Podiumsdiskussion beleuchteten Eva Höltl, Leiterin des Gesundheitszentrums der Erste Bank AG, Alexander Biach, Generaldirektor der SVS und Jakob Hochgerner, Gesundheitsdirektor der Oberösterreichischen Landesverwaltung gemeinsam mit Professor Braun das Thema Prävention und eine Vielzahl von Ansatzpunkten.

Fazit: Österreich hat ein gutes, aber teures Gesundheitssystem, die Gesundheit der Österreicher ist aber bestenfalls Durchschnitt. Die Lösungen, wie wir gesünder leben, sind bekannt und liegen durchwegs in Prävention und Eigenverantwortung. Wir müssen sie nur umsetzen!

 

Weitere Infos rund um das Jahrbuch Gesundheit 2025 – Download, e-Paper, Blogbeiträge unserer Expert:innen, Archiv – sowie zur Präsentation am 14. Jänner, inklusive Fotos und Presseinfo und Aufzeichnung, finden Sie HIER.