FH Campus Wien

Die FH Campus Wien ist die größte Fachhochschule in Österreich. Über das betriebliche Gesundheitsmanagement hinaus ist dem Unternehmen das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Studierenden, ein wertschätzendes Miteinander sowie Partizipation ein wesentliches Anliegen.

1. Ausgangslage und Implementierung im Betrieb

Im Jahr 2009 führte die FH Campus Wien unterschiedliche Departments an einem Standort zusammen. Dabei war es wesentlich, das „Wir-Gefühl“ am gemeinsamen Standort zu stärken. Das sollte unter anderem durch ein Betriebliches Gesundheitsförderungsprojekt unterstützt werden.

Nach der Projektlaufzeit, stand die FH Campus Wien vor der Herausforderung, das Gesundheitsmanagement im Betrieb gut zu verankern. Wesentlich zum Gelingen beigetragen hat die strukturelle Verankerung des Gesundheitsmanagements, welche die nötigen personellen und finanziellen Ressourcen gewährleistet. Gemeinsam mit Personalmanagement, Betriebsrat und Geschäftsleitung werden seither Entscheidungen zur strategischen Ausrichtung des BGM getroffen. Unter diesen Voraussetzungen wurde begonnen, die drei Säulen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements aufzubauen.

2. Beispiele für erfolgreiche Maßnahmen

Das semesterweise stattfindende gesundheitsförderliche Kursprogramm wird von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr zahlreich angenommen und läuft seit vielen Jahren routiniert ab.

Für darüberhinausgehende Angebote orientiert sich die Strategie des BGM an der Analyse von relevanten Kennzahlen und Befragungsergebnissen. Davon werden Schwerpunktsetzungen abgeleitet, die einerseits den Handlungsfeldern der Organisation und den Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entsprechen und andererseits auf aktuelle Trends und Gesundheitsthemen Rücksicht nehmen. Im Folgenden sind zwei Beispiele angeführt:

  • Sehr erfolgreich war die Implementierung von „internen Konfliktberaterinnen und -beratern“. Konflikte sind in einem großen Unternehmen allgegenwärtig. Interne Konfliktberaterinnen und –berater können kostenlos angefordert werden und bieten niedrigschwellig Unterstützung an.
  • Als Reaktion auf die zusätzlichen Belastungen durch die Pandemie gibt es derzeit eine Schwerpunktsetzung auf die Förderung der psychischen Gesundheit. Zur themenspezifischen Information der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde ein regelmäßiger Newsletter ins Leben gerufen. Dieser enthält Hinweise zu aktuellen Angeboten rund um das Thema psychische Gesundheit, relevantes Wissen und leicht anwendbare Praxistipps.

3. BGM als Schnittstelle

Um Gesundheit im Betrieb in allen seinen Facetten abdecken zu können, ist die Kooperation unterschiedlicher Player eine wichtige Voraussetzung. Das BGM übernimmt dabei eine koordinierende Rolle, um präventive, gesundheitsförderliche und rehabilitative Erfordernisse abzustimmen. Die Zusammenarbeit wird an folgenden drei Beispielen sichtbar.

  • Führungskräfte schätzen es, dass die Evaluierung der psychischen Belastungen in die jährliche Befragung integriert ist. Die Ergebnisse der Befragung werden vom Gesundheitsmanagement in Kooperation mit der Arbeitspsychologie aufbereitet und anschließend den Führungskräften zur Verfügung gestellt. So können unmittelbare Problemlösungen gemeinsam diskutiert werden.
  • Seit 2017 wird betriebliche Eingliederung in enger Zusammenarbeit mit den Präventivkräften umgesetzt. Das Gesundheitsmanagement ist die Koordinationsstelle für die Steuerung des Prozesses. Dazu gehört die Auswertung der Langzeitkrankenstände, die Kontaktaufnahme zu betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und die Vermittlung zur Arbeitsmedizin.
  • Ein zentrales Anliegen ist die gesundheitsförderliche Gestaltung von Arbeitsplätzen über gesetzliche Erfordernisse hinaus. Das BGM stellt seine Expertise im Bereich Ergonomie sowohl bei der Planung von Arbeitsplätzen als auch bei der Beratung und Unterweisung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung und arbeitet dabei eng mit den Präventivkräften zusammen. Umfangreiche Verleihmöglichkeiten von ergonomischen Produkten komplettieren das Angebot.

Fotocredit: FH Campus Wien / Schedl

Unternehmensdaten:

Wien

Bildungsbereich

ca. 650 Beschäftigte und 8.000 Studierende

 

Ansprechperson:

Susanne Mulzheim, MSc

susanne.mulzheim@fh-campuswien.ac.at