Dreiländertagung BGF 2023

Am 25. und 26. April 2023 fand in Rorschach in der Schweiz die 4. Dreiländertagung Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) zum Thema „BGF in einer (Arbeits-) Welt im Umbruch“ statt.

Die Konferenzreihe resultiert aus einer länderübergreifenden Kooperation der Schweizer Bundesanstalt für Gesundheit, der deutschen Initiative Gesundheit und Arbeit und dem Fonds Gesundes Österreich (in Kooperation mit dem ÖNBGF) und wird durch nationale Tagungspartner:innen unterstützt. Das Tagungsformat wurde bereits 2011, 2015 und 2018 umgesetzt. Coronabedingt konnte die 4. Auflage erst zeitlich verspätet stattfinden, dafür umso erfolgreicher.

Die Dreiländertagung BGF steht jeweils unter dem Motto „voneinander lernen – gemeinsam Impulse setzen“ und geladene Entscheidungsträger:innen aus Arbeits-, Sozial- und Gesundheitspolitik sowie Expertinnen und Experten aus Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und BGM/BGF aus deutschsprachigen Ländern tauschen sich zu aktuellen Entwicklungen in der Betrieblichen Gesundheitsförderung und zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement aus.

Nach der Begrüßung der Teilnehmenden durch Drin. Karin Faisst (Kanton St. Gallen) und Dr. Roy Salveter (Schweizer Bundesamt für Gesundheit) referierten passend zum Tagungstitel mehrere hochkarätige Keynotespeaker:innen zur Frage, was wir für mehr Gesundheit und Nachhaltigkeit tun können. Profin. Drin. Jutta Rump (Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability) sprach in der Opening Session über die neue Normalität in der Arbeitswelt. Der zweite Keynote am Eröffnungstag von Prof. Georg Bauer (Leiter des Zentrums für Salutogenese & der Abteilung Public & Organizational Health der Universität Zürich) handelte davon, wie New Work aktiv gestaltet werden kann und welche Herausforderungen und Chancen für die Gesundheitsförderung bestehen.

Die fast 250 Teilnehmenden konnten sich in mehreren Pausen aber insbesondere auch im Diskussion- und Austauschformat „Dreiländerkaffee“ direkt in Interaktion treten und sich vernetzen.

Zur thematischen Vertiefung wurde eine breite BGF-Themenpalette in unterschiedlichen Fachforen besprochen. Auch hier stand der länderübergreifende Austausch im Vordergrund, weil in fast allen Fachforen Vertreter:innen aus Österreich, Deutschland und aus der Schweiz einen Fachinput leisteten und die Themen gemeinsam mit allen Teilnehmenden diskutiert werden konnten.

Die Titel der Fachforen des ersten Tages handelten von der gesundheitsförderlichen Gestaltung von Arbeit 4.0, der Entwicklung relevanter Kompetenzen für die neue Arbeitswelt, förderliche Ansätze zur ressourcenorientierten Stärkung, innovative Beispiele der Verbindung von Technik und Gesundheit aus der Praxis von ausgewählten Unternehmen, Ansätze für spezifische Settings und Zielgruppen oder die Erfahrungen und Strategien bei der Gestaltung von BGM-Netzwerken.

Der zweite Konferenztag wurde mit der Keynote von Prof. Dr. Stephan Alexander Böhm (Titularprofessor für Betriebswirtschaftslehre Universität St. Gallen) zum Thema Führung und Gesundheit in der neuen Arbeitswelt eröffnet. Anschließend konnte das Thema in einem Fachforum vertieft werden oder die Teilnehmenden konnten aus folgenden Fachforen wählen, wie z.B. zu neuen Ansätzen zu gesundheitsförderlicher Führung in den drei Ländern, zur gesundheitsförderlichen Gestaltung der Umwelt oder verhaltensökonomischen Ansätzen für gesunde Entscheidungen. Weitere Fachforen handelten von „Aktivieren, beruhigen, enthemmen? Doping und Sucht in einer dynamischen Arbeitswelt“ oder von strategischen Entwicklungen und Herausforderungen in den drei Ländern, wo insbesondere auch der aktuelle Stand der österreichischen Strategie „Gesundheit im Betrieb“ vorgestellt wurde.

Die zwei Keynotes zum Abschluss der 4. Dreiländertagung BGF sprachen die Teilnehmenden zu weiteren Schwerpunktthemen von heute und morgen an. Die renommierte Umweltmedizinerin Univ.-Profin. Drin. Claudia Traidl-Hofmann (Chefärztin am Institut für Umweltmedizin der Universität Augsburg & Leiterin des HelmholtzZentrums in München) fragte: „Sägen wir den Ast ab auf dem wir sitzen?“ und sprach über den Klimawandel, seiner Ursachen und Folgen für die Gesundheit. Die Abschluss-Keynote von Prof. em. Dr. Theo Wehner von der ETH Zürich titelte provokant mit: „Die Zukunft der Arbeit ist sinnvoll, oder sie hat keine.“

Letztes Highlight war die Übergabe der Staffel durch Kathrin Favero vom Schweizer Bundesamt für Gesundheit an Klaus Ropin vom Fonds Gesundes Österreich. Aufgrund des Erfolges des Formats wird in der bewährten D-A-CH-Kooperation die 5. Auflage der länderübergreifenden BGF-Veranstaltung wieder in Österreich stattfinden.

 

Hinweise:

 

 

Fonds Gesundes Österreich

Dr. Klaus Ropin | Geschäftsbereichsleiter

Dr. Gert Lang | Gesundheitsreferent BGF | gert.lang@goeg.at | 01 / 895 04 00 - 714

Ina Rossmann-Freisling, BA MA | Projektförderung | ina.rossmann-freisling@goeg.at | 01 / 895 04 00 - 722