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Gesundheitliche Chancengerechtigkeit

Gesundheitliche Chancengerechtigkeit in der BGF: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Auf der 27. Österreichischen Gesundheitsförderungskonferenz des Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) am 26. Juni 2025 in Salzburg befasste sich ein Workshop mit dem Thema Chancengerechtigkeit in der BGF. Gesundheitliche Chancengerechtigkeit (GCG) bedeutet, einen gerechten Zugang zu den Ressourcen für Gesundheit, damit alle Menschen bedarfsgerechte Möglichkeiten zur Entwicklung und Erhaltung ihrer Gesundheit haben (vgl. FGÖ-Glossar).

GCG zählt zu den Grundprinzipien der Gesundheitsförderung, auch in der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) sollte sie ein wichtiges Querschnittsthema sein. Aktuelle Forschung belegt, dass unter bestimmten Bedingungen BGF zu GCG beitragen kann. Die FGÖ-Broschüre „Faire Gesundheitschancen im Betrieb“ behandelt das Thema umfassend. Die Praxis der BGF zeigt jedoch, dass GCG nicht immer bzw. unterschiedlich stark berücksichtigt wird. Dem Thema sollte daher mehr Aufmerksamkeit zukommen, da, wie die neue FGÖ-Broschüre „Erfolgsfaktoren für BGF“ zeigt, ein differenzierter Blick auf die Belegschaft einen wesentlichen Mehrwert darstellt. 

Im Workshop setzen sich mehr als 20 Personen aus Betrieben, Vereinen, öffentlichen Einrichtungen und Berater:innen aus dem Feld damit auseinander, was GCG auf betrieblicher Ebene bedeutet und welchen Stellenwert sie aktuell in der Praxis einnimmt. Aus der FGÖ-Analyse der betrieblichen Praxis wurde ersichtlich, dass Betriebe sehr heterogen sind in Bezug auf Diversitätskriterien, wie z.B. Bildungs-, Status- Beschäftigungssituation. Betriebe, die BGF umsetzen, schätzen die Relevanz von Aspekten der GCG sehr unterschiedlich für ihr Projekt ein, manche Diversitätskriterien haben für die Projektarbeit höhere Bedeutung als andere. Das weist darauf hin, dass Betriebe unterschiedliches Wissen darüber haben und es ihnen unterschiedlich stark gelingt, das Qualitätskriterium in der Praxis gut umzusetzen.

Im Workshop nannten die Teilnehmenden einige zentrale Herausforderungen bei der Berücksichtigung von GCG in der BGF, wie z.B. geeignete Sprache, Niederschwelligkeit und Erreichbarkeit. Darüber hinaus wurden auch Gelingensfaktoren und Beispiele guter Praxis identifiziert, wie beispielsweise. dass das Setting der Maßnahmen an das Thema angepasst werden sollte, dass kostenlose, in der Arbeit stattfindende, Inhouse-Angebote besser funktionieren und es für sensible Themen auch anonyme Angebote (z.B. Hotline für psychische Gesundheit) geben soll.

Der Workshop konnte aufzeigen, dass das Prinzip der Chancengerechtigkeit im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung gelebt wird und Maßnahmen zu ihrer Erreichung existieren, die die spezifischen Bedingungen und Bedarfen der jeweiligen Zielgruppen im Betrieb berücksichtigen. Es zeigte sich aber auch Entwicklungsbedarf für eine noch stärkere Fokussierung auf sozioökonomisch benachteiligte Mitarbeiter:innengruppen in der BGF. 

 

Nützliche Links

 

Fonds Gesundes Österreich

Gert Lang und Kerstin Haag, Fonds Gesundes Österreich, https://fgoe.org.

Friederike Weber, prospect GmbH, https://www.prospectgmbh.at/.